09. Februar 2023 Spenden-Aufrufen für die Erdbebenopfer in "Nord-Syrien"
Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit, Kurdisches Volkshaus Aachen e.V., Oberstr. 3, 52070 Aachen,
Homepage: http://www.kurdischesvolkshaus-ac.de, Handy: 0179 66 85 234
Sehr geehrte Angeschriebene , Hallo Freund:innen,
die schrecklichen Bilder aus der Türkei und Syrien haben wir alle im Fernsehen gesehen. Das Epizentrum war im Süden der Türkei, mit mehreren schweren Erdbeben und Nachbeben, die auch im Norden Syriens sehr viel Zerstörungen verursacht haben. Die Zahl der Toten steigt und stetig. Leider müssen wir davon ausgehen, dass mehrere Tausend Menschen (vermutlich 5-10 Tausend Tote) ihr Leben verlieren und mehrere Zehntausende psychische und körperliche Folgeschäden davon tragen werden.
In Syrien, wo wegen dem Krieg ohnehin der Zugang zu vielen Lebensgütern erschwert ist, ist die Lage katastrophal. Leider wird in den Nachrichten und Sondersendungen zu "Nordsyrien" unzureichend differenziert. Ein Beispiel war Montag die Sendung "hart aber fair", wo ständig von den verschiedenen Gästen über "Nordsyrien" gesprochen wurde ohne aufzuklären, welches "Nordsyrien" gerade gemeint war.
Die Bilder, die wir hier im TV aus Syrien sehen, sind meist aus der sogenannten Rebellenhochburg Idlib in "Nord-/Westsyrien". In der Sendung wurde aus diesem Gebiet berichtet und erklärt, dass sonst die Türkei in diesem Gebiet hilft, jetzt aber, wegen ihre eigenen Betroffenheit, kaum helfen kann.
Die Situation ist in Nord-/Ostsyrien (kurdisch: Rojava) völlig anders. Die Grenze zwischen den oft verwandten Kurd:innen auf beiden Seiten ist komplett geschlossen. Auch am Tag 1 des Erdbebens hat die Türkei weiter die von Kurd:innen bewohnte Gebiete bombardiert (https://www.hawarnews.com/en/haber/turkish-occupation-and-its-mercenaries-bomb-the-vicinity-of-tal-rifaat-h35044.html ). Auf der anderen Seite gibt es die Blockade seitens der syrischer Regierung (Syrien/Türkei | Nach den verheerenden Erdbeben ist internationales Handeln dringend notwendig | 07.02.2023 (amnesty.de))
In den Spendenaufrufen die wir hier im Fernsehen sehen, ist meist nur Idlib gemeint, weil diese Organisationen kaum Zugang zu Rojava haben, wie auch in der Vergangenheit.
Rojava behauptet aber seit 10 Jahren ihre Basisdemokratie trotz des Kriegszustandes, ohne staatliche Hilfen und braucht heute auch unsere Unterstützung mehr denn je. Im Anhang haben wir 2 Organisationen, die den Menschen vor Ort seit Jahren helfen und die auch die Erfahrung haben jetzt zu helfen.
Mit freundlichen Grüßen
AK Öffentlichkeitsarbeit